Dass Bankkunden und -kundinnen ihr Konto überziehen, kommt häufig vor. Der Dispo-Kredit bietet zu diesem Zweck große Möglichkeiten. Durchschnittlich befinden sich derzeit 8,7 Prozent der Kundinnen und Kunden im Minus. Doch die Europäische Zentralbank plant nun die Erhöhung des Leitzinses.
Dadurch werden die Kosten beim Dispo-Kredit steigen. Rund sechs Millionen Deutsche wären von den höheren Zinsen betroffen. Die Dispo-Zinsen orientieren sich die je nach Bank am EZB-Leitzins oder am sogenannten 3-Monats-Euribor. Ganze 74,8 Prozent der Deutschen überziehen ihr Konto regelmäßig, jedoch nur kurzzeitig.
Ab Juli soll es teuer werden
Die Europäischen Zentralbank hat die Erhöhung des Leitzinses für Juli 2022 geplant. Die Kontoüberziehung ist meist die teuerste Art, um sich Geld zu leihen. Durchschnittlich zahlt man bei der Beanspruchung des Dispo-Kredits einen Zinssatz von 9,43 Prozent. „Sobald sich abzeichnet, dass ich mein Konto nicht innerhalb von zwei, vielleicht drei Monaten ausgleichen kann, sollte ich realistisch sein und zu einer günstigeren Alternative wechseln. Das kann zum Beispiel ein Ratenkredit sein“, erklärte Alexander Artopé, Geschäftsführer des Kreditportals Smava. Würde der Leitzins auf 0,25 Prozent oder später sogar auf 0,5 Prozent erhöht werden, könnte der Dispozins auf durchschnittlich rund 11 Prozent steigen.