Diskriminierung: Debatte um das Wort „Curry“ entfacht

Die tatsächlichen Namen indischer Speisen geraten laut einer Food-Bloggerin in Vergessenheit.

16.12.2021, 18:17 Uhr
Diskriminierung: Debatte um das Wort „Curry“ entfacht
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Aufgrund von Rassismus und Diskriminierung mussten bereits mehrere Lebensmittel umbenannt werden. Nun weitete sich die Debatte aus und das Wort „Curry“ wird von einigen so nicht mehr akzeptiert.

Die gelbe Gewürzmischung ist wahrscheinlich jedem bekannt. Besonders gerne wird Curry zu Reis serviert. Die meist indischen oder pakistanischen Gerichte sind auch in Großbritannien nicht mehr von der Speisekarte wegzudenken. Allerdings werden sämtliche Speisen unter einen Hut gesteckt und die ursprünglichen Namen der Gerichte geraten in Vergessenheit. Die 27-jährige Chaheti Bansal machte in den sozialen Medien darauf aufmerksam und regte eine Debatte an.

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Von Weißen geprägter "Oberbegriff"

Grund dafür sei der britische Kolonialismus. "Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass sich das Essen in Indien alle 100 Kilometer ändert, und dennoch verwenden wir immer noch diesen Oberbegriff, der von Weißen geprägt wurde, die sich nicht die Mühe machen, die tatsächlichen Namen unserer Gerichte zu lernen. Aber wir können es immer noch verlernen. Curry sollte nicht alles sein, woran man denkt, wenn man an südasiatisches Essen denkt", erklärte die junge Frau eindringlich.

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Eigentlich gibt es das Wort Curry laut Ilyse Morgenstein Furest, Professorin für Religionswissenschaften, in den südasiatischen Sprachen gar nicht: "Curry ist eines dieser Wörter, die die meisten Historiker den Briten zuschreiben. Es gibt eine lange Geschichte der Vorstellung, dass das, was wir als indisches Essen bezeichnen würden, exotisch und begehrt ist (...) und dieser Mangel an Mäßigung in unserem Essen oder in unserer Emotionalität ist ein Problem. Das ist eines der Dinge, die in der weißen, christlichen Vorherrschaft verwurzelt sind."

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Chaheti Bansal möchte darauf aufmerksam machen, dass die indische Küche wesentlich vielfältiger sei. Demnach wünscht sich die Food-Bloggerin, dass die Gerichte ihre korrekte indische Bezeichnung erhalten. Das Wort „Curry“ soll deshalb aber nicht abgeschafft werden.