Ein Top-Science-Fiction-Film “Made in Germany”? Das klingt erstmal erstaunlich. Die großen Produktionen kommen in der Regel aus den USA. Die Alien-Saga, alle „Star Wars“-Episoden sowie „Star-Trek“ beweisen das eindrucksvoll. Wer allerdings genauer hinschaut, sieht jedoch deutsche Regisseure, wie sie den amerikanischen Markt, und damit Hollywood kräftig aufmischen. Roland Emmerich und Bernd Eichinger mit seinen „Resident Evil“-Filmen sind perfekte Beispiele dafür. Die Deutschen können also.
Jetzt hat eine vollständig deutsche Science-Fiction-Produktion aus dem Stand heraus den Spitzenplatz bei den Netflix-Newcomern erobert, und zwar sogar weltweit. Das Werk heißt „Paradise“ und behandelt die Gefahren des Biotech-Engineering.
Mit diesem durchschlagenden Erfolg konnte eigentlich niemand auf Anhieb rechnen, obwohl der deutsche Markt sehr wichtig für den amerikanischen Streaming-Riesen ist. An Schauspielern hat sich der Regisseur und Drehbuchautor Boris Kunz immerhin keine Unbekannten ausgesucht. Unter anderem spielen Iris Berben und Kostja Ullmann bei der Produktion die Hauptrollen.
"Paradise" sorgt weltweit für Begeisterung
Direkt vom Start weg hat „Paradise“ seine Konkurrenz so richtig in die Tasche gesteckt. In der ersten Woche ist er unglaubliche 8,1 Millionen-mal angeschaut worden. „Bird Box-Barcelona“ mit 6 Millionen Views und bereits in der dritten Woche, wurde klar abgehängt. Auch international liegt die Neuproduktion aus Deutschland in den Top 10.
Dieses Ranking umfasst 67 Länder. Im Vergleich landet „Paradise“ bei uns auf Platz drei. Der Grund liegt darin, dass Netflix nicht nach Originalsprache unterscheidet, und daher werden große englische Produktionen öfter geschaut. Davor liegt allerdings nur „Hidden Strike“ mit Jackie Chan und „Venum – Let There Be Carnage“.
Seit seinem Start am 27.Juli mit seiner Weltpremiere in München sind nicht nur die Netflix-Zuschauer von dem Film begeistert, sondern vor allem auch die Kritiker. Der Plot beginnt damit, dass Max (Kostja Ullmann) und Elena (Marlene Tanczik) knapp 40 Jahre ihrer Lebenszeit verkaufen - und zwar aus Geldmangel. Allerdings ist Max bald mit seiner Entscheidung unzufrieden und versucht, den Vorgang rückgängig zu machen.
Bei Elena ist ihre Lebenszeit als Kreditsicherung hinterlegt worden in dem Glauben, das sie diese niemals abtreten müsse. Gegenüber steht das Berliner Start-Up-Unternehmen AEON, das mit dem Handel von Lebenszeit zu einem Global-Player aufgestiegen ist.
Dort spielt Iris Berben als Sophie Theissen die Chefin. Max kann den Transfer der Lebenszeit allerdings nicht mehr verhindern. – Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, schließlich soll nichts gespoilert werden. Zusammenfassend kann man festhalten: Sofa, Chips und spannende Unterhaltung auf Netflix genießen – sogar „Made in Germany“ – es lohnt sich.