Wenn von einem Vulkanausbruch die Rede ist, handelt es sich zumeist um Warnungen aus Nachbarländern. Erst kürzlich konnte eine 80 Meter hohe Lavanfontäne in Island beobachtet werden. Doch könnten solche Naturgewalten auch bald in Deutschland zur Realität werden? Mit dieser Frage haben sich Forscher kürzlich erneut auseinandergesetzt.
Hierzulande steht die Vulkaneifel im Fokus der Untersuchungen. Klar ist, dass es insbesondere unter dem Laacher See brodelt. Aber auch in der Westeifel blubbert es unter und teilweise sogar über der Erde. Ein explosiver Ausbruch fand dort zuletzt vor 13.000 Jahren statt und weist die höchste Zerstörungskraft auf, die bei einem Ausbruch denkbar ist. Eine solche Explosion benötigt jedoch große Mengen an Magma, das sich in der oberen Erdkruste ansammeln muss.
Vulkane in der Eifel sind besonders aktiv
Ausbrüche von Maaren oder Schlackenkegeln sind hingegen viel wahrscheinlicher. Diese können zudem plötzlich auftreten. "Das ist im Zweifel nur eine Frage von Wochen, bis das Magma an die Oberfläche kommt", erklären die Forscher. Zudem entdeckten sie Erdbeben, die bisher völlig unbemerkt blieben. Diese ereigneten sich in 40 Kilometern Tiefe und zeigen, wie aktiv die Eifel immer noch ist.
Der Geologe Ulrich Schreiber erklärte zudem, dass der Vulkan unter dem Laacher See definitiv wieder ausbrechen wird. "Irgendwann wird es hundertprozentig wieder zu einem Ausbruch kommen“, betonte er. Dabei würde es sich dann um die besagte Explosion mit der höchsten Zerstörungskraft handeln. Allerdings konnte er gleichzeitig auch Entwarnung geben, denn „dass es morgen schon losgeht, ist unwahrscheinlich“. Wann es wieder so weit sein könnte, kann keiner der Experten genau bestimmen.
"Irgendwann wird es hundertprozentig wieder zu einem Ausbruch kommen.“
Schreibers Aussagen wurden jedoch auch von anderen Forschern gestützt. Vulkanologe Hans-Ulrich Schmincke vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel erklärte, dass die Vulkane in der Eifel am Anfang einer neuen Aktivitätsphase stehen. Vulkane folgen weltweit bestimmten analogen Zyklen, deshalb seien "in der allernächsten geologischen Zukunft" auch neue Eruptionen zu erwarten, erläuterte der Geophysiker Gerhard Jentzsch in einem Gutachten, das er der Bundesregierung vor einigen Jahren vorlegte. Demnach ist ein Vulkanausbruch auch in Deutschland durchaus denkbar. Jedoch bleibt die Frage offen, ob es sich tatsächlich um eine heftige Eruption handeln wird und wie viel Zeit bis dahin noch vergeht. Die Experten werden die Situation in der Eifel weiter erforschen und beobachten.