Kürzlich kamen durch das Recherchezentrum „Correctiv“ zahlreiche Enthüllungen über ein Treffen ans Licht, bei dem Mitglieder der Afd, ehemalige Mitglieder der CDU und der rechtsextremen Szene vertreten gewesen sind. Die Beteiligten sollen über die systematische Abschiebung ausländischer Bürger gesprochen haben.
Seitdem gingen Tausende Menschen in Deutschland auf die Straße und nahmen an großangelegten Demos teil. Darunter auch Zusammenkünfte in Berlin, direkt vor dem Reichstag. Erst kürzlich kamen einige Vorwürfe auf, die besagten, dass Fotos von den Protesten gefälscht sein sollen. Diese Behauptungen stellten sich aber als falsch heraus.
Video einer Anti-Afd-Demo enthält falschen Ton
Nun ist jedoch tatsächlich ein Fake-Video aufgetaucht, das eine Debatte auslöste. Auf dem Clip ist eine große Demo in Berlin zu sehen, bei der Tausende Demonstranten ein Lichtermeer vor dem Reichstag bilden. Dabei singen sie angeblich "Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land." Binnen kürzester Zeit ging der Clip sowohl auf Instagram als auch auf TikTok und der Plattform X viral. Jetzt stellte sich jedoch heraus, dass es sich um eine nachträglich hinzugefügte Tonspur handelt.
„Der Ton ist nicht der Originalsound der Demo. Diesen hat die SPD-Bundestagsfraktion drübergemixt, um eine Besprechung zu kaschieren, in der es darum ging, wie und wann die AfD genau verboten wird“, heißt es in einer Erklärung auf Instagram. Zwar stammt der Clip von der Demo in Berlin, der Ton wurde jedoch eigentlich bei einer anderen Demonstration in Leipzig aufgenommen. Auch auf TikTok ist mittlerweile eine Erklärung zu finden: "Transparenzhinweis: Wir benutzen ein Trending Audio. Es ist nicht der Originalsound der Demo in Berlin."
Die SPD gab eine Erklärung zu der Video-Bearbeitung ab
Die SPD rechtfertigte sich bereits und erklärte, dass es nicht grundsätzlich falsch sei, eine andere Tonspur zu verwenden, da der Song laut der Bundestagsfraktion auch bei der Demo in Berlin gesungen wurde. Da jedoch der Repost auf Instagram vom Zentrum für Politische Schönheit zuerst ohne entsprechende Kennzeichnung gepostet wurde, hagelt es jede Menge Kritik. Viele User glaubten an die Echtheit des Tons und haben kein Verständnis für die Nachbearbeitung. "Dieses Video von @politicalbeauty ist audiomäßig eine Fälschung", schreibt Journalist Tilo Jung auf X. Die SPD betonte daraufhin erneut, dass das Video ohne Zustimmung verwendet wurde und sie deshalb keinen Einfluss darauf hatte, ob auch hier eine korrekte Kennzeichnung erfolgt.