Debatte entfacht: Das Wort „Hai-Angriff“ soll ersetzt werden

Der tragische Tod eines jungen Mannes entfachte eine weitreichende Debatte.

23.02.2022, 20:46 Uhr
Debatte entfacht: Das Wort „Hai-Angriff“ soll ersetzt werden
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Bei dem Training für einen Schwimmwettbewerb in Sydney wurde Simon Nellist von einem Hai angegriffen und getötet. Es war der erste tödliche Haiangriff in Sydney seit 1963. Der tragische Vorfall entfachte nun eine Debatte.

Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Wort „Hai-Angriff“. Kritische Stimmen fordern, dass dieser Begriff ersetzt werden soll. Experten drängen darauf stattdessen von einem „Hai-Vorfall“ oder einem „Hai-Biss“ zu sprechen. Diese Forderung untermauern sie mit der Begründung, dass Menschen Haie durch das Wort „Angriff“ als "hirnlose menschenfressende Monster" ansehen würden. Das würde wiederum dazu führen, die Angst zu schüren.

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Haie seien keine "hirnlose menschenfressende Monster"

Wie die „Daily Mail“ berichtete, hat die Organisation Surf Life Saving NSW erklärt, dass sie von dem Begriff „Angriff“ Abstand nehmen wollen. Dieser würde das Verhalten der Haie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht korrekt wiedergeben. "Unterm Strich sind Haie Spitzenprädatoren im Meer, und wenn sie wollten, würden sie jeden Tag des Jahres Menschen jagen und töten, aber das tun sie nicht. Der Mensch hingegen jagt und tötet Haie an jedem einzelnen Tag des Jahres", erklärte zudem der Hai-Spezialist Andy Casagrande.

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Nach dem tödlichen Vorfall in Sydney reagierte die Öffentlichkeit geschockt. Einige argumentieren, dass der Begriff „Biss“ die dramatische Situation gar nicht korrekt wiedergeben könne: "Ich habe leider das Filmmaterial gesehen, und es war kein 'Biss', sondern ein ausgewachsener, andauernder Angriff." Zudem wird kritisiert, dass aus dem tragischen Tod eines jungen Mannes nun eine Art „Kulturkampf“ gemacht wird.

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