„Die iPhone-Wetter-App ist weder schlechter noch besser als andere Apps“, erklärt Kleinert. Sie betont, dass keine App exakte Vorhersagen liefern kann, da sie jeweils auf automatisierten Systemen basieren. Diese greifen auf Daten einzelner Wettermodelle zurück, wie etwa das amerikanische GFS oder das europäische ECMWF. Zwar nutzt die iPhone-App Daten von 16 verschiedenen Quellen, jedoch wird auch hier meist nur ein Modell für die Prognose verwendet.
Ein Hauptproblem liegt laut Kleinert darin, dass Wetter ein hochkomplexes System ist. „Es müsste ganz viele Wetterstationen auf ganz vielen Gitterpunkten geben, dann würde die Vorhersage besser werden“, so die Expertin. Besonders bei wechselhaften Bedingungen wie Gewittern oder Nebel stoßen Apps an ihre Grenzen. Ein Mensch könne mehrere Modelle miteinander vergleichen und dadurch präzisere Vorhersagen treffen, eine App könne das nicht.
Die Wetter-App im iPhone: Gut für den Alltag, aber keine Wunderwaffe
Zwar könnte künstliche Intelligenz in Zukunft genauere Prognosen ermöglichen, aktuell wäre dies aber mit hohen Kosten verbunden. „Wer würde das bezahlen, wir wollen ja die Apps kostenlos nutzen“, ergänzt Kleinert. Wer besonders präzise Wettervorhersagen benötigt, sollte Radarbilder und offizielle Warn-Apps wie Katwarn nutzen. Diese liefern verlässliche Informationen für kurzfristige Planungen, etwa bei plötzlichen Regenfällen oder Gewittern. Bei langfristigen Vorhersagen sei jedoch Skepsis angebracht.
Abschließend betont Kleinert: „Niemand kann das Wetter zu 100 Prozent vorhersagen.“ Die iPhone-Wetter-App mag nicht perfekt sein, für grobe Prognosen und den Alltag reicht sie aber aus – das sagen auch Experten. Radarbilder und spezielle Warn-Apps können eine gute Ergänzung darstellen, soll die Vorhersage mal präziser sein. Letztlich zeigt sich jedoch, dass der Blick in den Himmel oft die verlässlichste Methode bleibt.