Die Verbreitung von Covid-19 einzudämmen, stellt sich als äußerst komplexes Vorhaben heraus. Denn das Virus mutiert und neue Varianten tauchen auf. Ende November wurde „Omikron“ erstmals in Südafrika nachgewiesen. Die Variante kommt mit 32 Mutationen im Spike-Protein daher. Nun stellten sich die Expertinnen und Experten die Frage, inwieweit die aktuell verfügbaren Impfstoffe gegen „Omikron“ wirksam sind.
Erste Untersuchungen zeigten bereits, dass Omikron dem Immunsystem besser ausweichen kann als andere Corona-Varianten. Forscher aus Großbritannien stellten nun fest, dass die Vakzine von Biontech und Astrazeneca nicht so stark gegen Omikron schützen wie gegen die Delta-Variante. In der noch ungeprüften Studie der UK Health Security Agency heißt es außerdem, dass eine Booster-Impfung den Schutz vor einer symptomatischen Omikron-Infektion erhöhen könne.
Studien aus Großbritannien und Südafrika
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte sich bereits zu den Ergebnissen auf Twitter: "Diese wichtige UK Studie zu Omikron zeigt erstmals klarer, wie ansteckend die Variante ist. Frühe Boosterimpfung scheint sinnvoll, wahrscheinlich notwendig." Bei insgesamt 581 Personen wurde eine symptomatische Infektion mit der Variante nachgewiesen. 15 Wochen nach der zweiten verabreichten Dosis des Vakzins Biontech soll der Schutz gegen Omikron auf 34 bis 37 Prozent gesunken sein. Bei den Menschen, die mit Astrazeneca geimpft wurden, konnte gar kein Schutz mehr nachgewiesen werden.
Nach der Booster-Impfung stieg die Wirksamkeit bei beiden Präparaten auf über 70 Prozent an. Wie lange der verbesserte Schutz nach einer Auffrischungsimpfung anhält, konnten die Forscher noch nicht feststellen. Aufgrund fehlender Daten sei außerdem keine Aussage zum Schutz vor einem schweren Verlauf machbar. Eine weitere Studie aus Südafrika gibt laut der „Tagesschau“ erste Hinweise darauf, dass eine Zweifach-Impfung mit Biontech zu 70 Prozent vor einem schweren Verlauf durch Omikron schützt. Der Schutz vor Ansteckung soll ähnlich wie bei der Studie aus Großbritannien nur 33 Prozent betragen.
Die Forscher wiesen darauf hin, dass die vorläufigen Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren seien.