Wissenschaftler machten kürzlich eine erfreuliche Entdeckung. Das Antidepressivum Fluvoxamin konnte schwere Corona-Verläufe verhindern. Die dazugehörige Studie wurde im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht. Demnach zeigte das Mittel bei frühzeitiger Anwendung einen positiven Effekt.
Man testete das Medikament bei Risikopatienten, die an Covid-19 erkrankt waren und gab ihnen Fluvoxamin im frühen Stadium der Krankheit. Den Ergebnissen zufolge liegt der Erfolg an der entzündungshemmenden Wirkung: „Fluvoxamin kann die Produktion von Entzündungsmolekülen, sogenannten Zytokinen, reduzieren, die durch eine Sars-CoV-2-Infektion ausgelöst werden kann“, erklärte Co-Autorin Angela Reiersen.
Fluvoxamin soll schwere Corona-Verläufe verhindern
1497 Patientinnen und Patienten nahmen an der Studie teil. Sie alle waren positiv auf Corona getestet, symptomatisch, ungeimpft und Teil einer Risikogruppe. Knapp die Hälfte erhielt das Medikament. Nur 79 von ihnen mussten weiter im Krankenhaus behandelt werden. Die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo. Wie unter anderem der „Spiegel“ berichtete, mussten 119 von ihnen im Krankenhaus bleiben. Auch frühere Studien untermauern das aktuelle Ergebnis. Denn der Zustand der Patienten, die Fluvoxamin erhielten, verschlechterte sich im Gegensatz zu der Kontrollgruppe nicht.
In der sogenannten „Together-Studie“ werden Möglichkeiten zur Behandlung von Covid-19 bei Risikopatienten erforscht. Fluvoxamin ist das erste Medikament, welches von den Expertinnen und Experten getestet wurde. „Angesichts der Sicherheit, Verträglichkeit, Benutzerfreundlichkeit, geringen Kosten und breiten Verfügbarkeit von Fluvoxamin können diese Ergebnisse einen wichtigen Einfluss auf nationale und internationale Leitlinien zum klinischen Management von Covid-19 haben“, bestätigte Experte Gilmar Reis.