Clickworker: Erfahrungen und Verdienstmöglichkeiten

Nebenbei bei freier Zeiteinteilung ein paar Euro verdienen – und das ganze ohne viel Aufwand. Das verspricht die Tätigkeit als Clickworker. Was zunächst ganz gut klingt, hat jedoch einige handfeste Nachteile. Einer davon ist die Bezahlung und die fehlende soziale Absicherung. Der Überblick.

21.11.2022, 21:58 Uhr
Clickworker: Erfahrungen und Verdienstmöglichkeiten
Pressmaster/Shutterstock
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Was ist ein Clickworker?

Clickworker oder Crowdworker nennt man Personen, die kleinere Aufträge annehmen und dafür von ihrem Auftraggeber bezahlt werden. Die Vermittlung dieser Aufträge geschieht häufig über sogenannte Clickworking- oder Crowdsourcing-Plattformen.

Woher stammt die Idee?

Was viele nicht wissen: Das Konzept, mit kleineren, sogenannten Microjobs, Geld zu verdienen, wurde erstmals von der us-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA ausprobiert. Im Jahr 2000 übergab die Behörde den Auftrag an eine große, nicht wissenschaftliche Öffentlichkeit, anhand von Fotoaufnahmen auf der Marsoberfläche nach Kratern zu suchen. Und die Idee hatte Erfolg. Und so gab es bereits ein Jahr später neue Aufträge für die interessierten Hobby-Wissenschaftler. Die große Menge der Personen, die als Clickworker arbeiten, stellt dabei sicher, dass kaum oder gar keine Fehler gemacht werden. Denn jedes Bild wird nicht nur ein Mal von einem, sondern mehrere Male von unterschiedlichen Clickworkern ausgewertet. Durch die große Anzahl an Ergebnissen kontrollieren sich die Clickworker damit gegenseitig.

Kann man als Clickworker Geld verdienen?

Die ersten Clickworker, die für die NASA arbeiteten, verdienten damit noch kein Geld. Mittlerweile ist das Crowdworking-Geschäft jedoch gewachsen und bietet Personen die Möglichkeit, sich einen kleinen Nebenerwerb zu verdienen. Viel mehr als ein zusätzliches Taschengeld kommt bei dem Clickworking jedoch nicht herum. Wie viel man als Clickworker verdienen kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In der Regel wird es jedoch nicht so sein, dass du mit der Arbeit über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen wirst. Im Gegenteil, es gibt Untersuchungen aus den USA, die zu dem Ergebnis kommen, dass Clickworker zwischen 1,5 und 3 Dollar pro Stunde verdienen.

Welche Voraussetzungen muss ich als Clickworker mitbringen?

Neben der meist recht schlechten Bezahlung ist ein weiteres Kennzeichen der Arbeit eines Clickworker, dass man dafür keine gesonderte Ausbildung benötigt. Die meisten Tasks, die die Auftraggeber an Clickworker abgeben sind so schnell und einfach zu erledigen, dass man dafür noch nicht einmal eine Einarbeitung benötigt. In vielen Fällen muss man lediglich 18 Jahre alt sein und sich auf der jeweiligen Clickworking-Plattform registrieren, um den Job zu machen. Spezielle Software oder Expertenkenntnisse in einem bestimmten Gebiet werden nicht vorausgesetzt. Kannst du diese jedoch vorweisen, könnte das ein Pluspunkt für dich sein.

Kritik am Clickworking

Die schlechte Bezahlung und der fehlende Arbeitsschutz führen dazu, dass immer mehr Menschen das Clickworking kritisieren. Denn nicht nur ist der Verdienst gering, es fehlt bei dieser Arbeit auch jegliche soziale Absicherung. Denn Clickworker sind selbstständig. Das bedeutet, dass sie für sämtliche Sozialabgaben wie Kranken-, Rente- und Pflegeversicherung selbst aufkommen müssen. Und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – aka Krankenschein – oder bezahlten Urlaub gibt es natürlich auch nicht. Als Hauptjob wird sich das Clickworking daher wohl kaum eignen. Wer sich jedoch nur ein paar Euro dazu verdienen möchte, kann das Clickworking einfach mal für sich ausprobieren. Vorab sollte man dazu jedoch auch noch wissen, dass die Einnahmen, die mit dem Clickworking generiert werden, natürlich versteuert werden müssen. Heißt: Wenn du pro Stunde 5 Euro verdienst, musst du – sofern du über der Grenze für den Grundfreibetrag liegst – auf das wenige Geld auch noch Steuern zahlen. Auch das will gut überlegt sein.

Beispiele: Wie werde ich Clickworker?

All das schreckt dich nicht ab und du möchtest es nun trotzdem einmal als Clickworker versuchen? Dann solltest du zunächst wissen, für welche Aufgaben Mikrojobber, wie Clickworker auch genannt werden, gesucht werden. Meist sind das Tasks, die von zuhause am Laptop oder von unterwegs mit dem Smartphone zu erledigen sind, zum Beispiel:
  1. Texte verfassen und korrigieren: Kurze Produktbeschreibungen, Erklärtexte oder längere Zusammenfassungen zu schreiben, ist eine beliebte Aufgabe, die gerne an Clickworker abgegeben wird. Und wer gut schreiben kann, kann meist auch gut korrigieren und redigieren. Daher werden auch diese Tasks ausgelagert und an Clickworker vergeben.
  2. Fakten recherchieren: Zahlen, Daten und Fakten zu bestimmten Produkten oder Studien (und ähnliches) zu recherchieren, gehören auch zu den Aufgaben, die Clickworker immer wieder erledigen müssen.
  3. Fotos hochladen: Andere Clickworker, die ein gutes Auge haben, können sich ein wenig Geld verdienen, indem sie Fotos von berühmten Bauwerken oder Sehenswürdigkeiten machen. Andere Auftraggeber suchen immer wieder Clickworker, die in Geschäfte gehen und dort fotografieren wo und wie ihr Produkt im Ladenregal präsentiert wird.
  4. Apps testen: Ganz bequemen von zuhause aus lassen sich Apps auf ihre Funktionalität und Userfreundlichkeit testen. Und da man für diese Tests auch keine Kenntnisse braucht, die über die herkömmliche Bedienung eines Smartphones hinausgehen, werden auch diese Tasks gerne an Clickworker vergeben.
  5. Audios und Videos aufnehmen: Ton- und Videoaufnahmen werden auf den Plattformen immer häufiger. Was die Clickworker dabei genau machen sollen, hängt von dem jeweiligen Auftraggeber ab. Wer sich für diese Art von Nebenverdienst interessiert, sollte sich einfach mal durch das Angebot auf der Plattform scrollen.
 

Welche Plattformen für Clickworker gibt es?

Auftraggeber, die Clickworker anheuern wollen, stellen ihre Mikroaufträge auf sogenannten Crowdworking- oder Clickworking-Plattformen ein. Heißt: Wenn du als Clickworker arbeiten möchtest, musst du dich zunächst bei einer (oder gleich mehreren) dieser Plattformen registrieren. Zur Auswahl stehen dabei:
  1. clickworker.de
  2. dasauge.de
  3. crowdguru.de
Unter anderem auf diesen Plattformen stellen Auftraggeber die kleinen Aufträge ein, die sie gerne an eine externe Person auslagern möchten. Personen, die als Clickworker arbeiten und einen dieser Aufträge bearbeiten möchten, müssen sich zunächst registrieren. Doch damit ist es noch nicht getan. In den meisten Fällen müssen die angehenden Clickworker einen Test absolvieren. Wer zum Beispiel kleinere Schreibaufträge übernehmen möchte, muss vorab zeigen, wie gut er schreiben kann. Aufgrund dieser Performance wird der Clickworker zu einer Kategorie zugeordnet. Bei den meisten Plattformen gilt: Je besser der Test absolviert wurde, umso besser wird der Clickworker eingeordnet. Und eine höhere Einordnung bedeutet in den meisten Fällen, dass es mehr Geld gibt. Heißt konkret: Wenn du vorhast, als Clickworker Geld zu verdienen, solltest du dir für den Einstufungstest genügend Zeit lassen und im Idealfall vorab ein wenig üben. Die Zeit, die du investierst, um zu einer besseren Bewertung zu kommen, zahlt sich später aus.

Die Vor- und Nachteile im Überblick

Solltest du noch mit der Entscheidung hadern, ob Clickworking wirklich das richtige für dich ist, haben wir etwas für dich. In der nun folgenden Übersicht haben wir die Vor- und Nachteile übersichtlich zusammengestellt:
Vorteile als Clickworker Nachteile als Clickworker
Flexibilität: Als Clickworker arbeitest du in der Regel wann und meist auch wo du willst. Wenn du Aufträge annimmst, die am PC erledigt werden können, kannst du frei entscheiden, wann du die Arbeit angehst. Bezahlung: Großer Nachteil der Arbeit als Clickworker ist die Bezahlung. Da es keine funktionierende Überwachung der Preisstruktur gibt und man als Clickworker mitunter mit Personen aus ärmeren Ländern um Aufträge konkurriert, fällt die Bezahlung häufig recht mau aus.
Aufwand: Die Arbeitsaufträge lassen sich meist recht schnell, ohne Vorwissen und ohne viel Aufwand erledigen. Das macht das Modell recht attraktiv für Personen, die sich schnell nebenbei ein wenig Geld hinzu verdienen möchten. Beziehung: Da die Aufträge über eine Clickworking-Plattform vermittelt werden, gibt es keine persönliche Bindung zum Kunden. Das macht es schwierig, sich als Clickworker einen eigenen Stamm an Auftraggebern aufzubauen. Damit ist man von den Plattformen abhängig.
Abwechslung: Heute einen Text schreiben, morgen eine App testen und übermorgen ein Video machen – all das ist als Clickworker möglich. Eine derart große Fülle an Abwechslung gibt es nur in wenigen Nebenjobs. Das spricht für die Arbeit als Clickworker. Rahmenbedingungen: Wer als Clickworker arbeitet, gilt offiziell als Selbstständiger oder Freelancer. Das bedeutet, dass man sich an die steuerlichen und rechtlichen Vorgaben halten muss, die für diese Personengruppen gelten. Das kann zusätzlichen Aufwand und vor allem Kosten verursachen.