In Mannheim ist es am Dienstagnachmittag gegen 15:00 Uhr zu einem gefährlichen Chemieunfall gekommen. Laut der Polizei sind dort am Handelshafen gefährliche Flüssigkeiten aus einem Container ausgetreten, die einen Großeinsatz der Feuerwehr auslösten. 150 Meter hohe Rauchwolken sollen über die Stadt gezogen sein, teilweise wurde der Verkehr in der Mannheimer Innenstadt lahmgelegt.
Wie gefährlich diese Flüssigkeit ist, hat Norbert Schätzle von der Polizei dem SWR erklärt: "Die ausgetretene Flüssigkeit ist offenbar nach der ersten Bewertung explosiv, aber auch stark ätzend für die Schleimhäute." Bei ihr soll es sich um Hydrosulfit gehandelt haben, das in mehr als 200 Fässern im Container gelagert wurde. Der chemische Stoff wird hauptsächlich in der Textilindustrie verwendet, meistens zum bleichen.
16 Polizisten verletzt
Die Polizei befürchtet, dass es zur Selbstsetzung des Stoffes kommen könnte, wobei Schwefeldioxid und andere Schwefelsalze in die Luft freigesetzt werden. Es sei jedoch auch noch unklar, ob vielleicht auch noch andere Stoffe in dem Container gelagert wurden. Dementsprechend wurde ein Risikoradius von 1300 Meter um den Unfallort gezogen.
Mittlerweile sollen auch 16 Polizisten verletzt worden sein ließ die Polizei am Abend wissen. Die Beamten würden unter Atemwegs- und Schleimhautreizungen leiden und befänden sich im Krankenhaus zur Behandlung. Den Anwohnern in Jungbusch und Neckarstadt wird geraten, dass sie ihre Fenster und Türen geschlossen halten sollen.