ARD-Chefin und RBB-Intendantin Patricia Schlesinger ist vor einiger Zeit zurückgetreten. Nun kommen immer mehr Details über die Abläufe hinter den Kulissen des Öffentlich-Rechtlichen ans Licht. Darunter ein brisantes Bonussystem, durch das Top-Kräfte regelmäßig hohe Zahlungen erhalten.
Schlesinger wird bereits vorgeworfen, dass sie mit dem Geld ihres Arbeitsgebers private Feiern finanzierte und ihrem Ehemann Beraterverträge zukommen ließ. Zunächst verteidigte sich die Geschäftsfrau, doch einige Tage später war der Rücktritt unausweichlich. Nun wird ihr zu allem Übel auch noch Vorteilnahme vorgeworfen.
Prämien in Höhe von 200.000 Euro
Jährlich sollen hohe Summen als sogenannte „Zielprämien“ ausgezahlt worden sein. Im Jahre 2018 führte man ein umstrittenes Bonussystem beim RBB ein. Jeden April erhalten 27 Top-Kräfte beim Rundfunk Berlin-Brandenburg ihre Zeugnisse, in denen vermerkt wird, ob sie ihre „Ziele“ erreicht haben.
Die Intendanten erfüllten ihre Ziele nahezu jedes Mal, was ihnen Bonuszahlungen in Höhe von insgesamt bis zu 200.000 Euro einbrachte. Patricia Schlesinger soll im Jahr 2020 eine Prämie von 60.000 Euro erhalten haben und schaffte es somit auf ein Gesamtgehalt von über 300.000 Euro.
Der RBB wolle sich jedoch "mit Rücksicht auf die laufenden Untersuchungen der Generalstaatsanwaltschaft" zu diesem Thema nicht äußern. Man gab die besagten Extrazahlungen in Stellungnahmen nicht an. Es wurde lediglich Schlesingers Jahresgehalt mitgeteilt.