In einer Beziehung oder auch beim Dating kommt es immer häufiger dazu, dass man über psychische Probleme spricht. Ob es sich dabei um Depressionen, Panikattacken oder auch um eine Persönlichkeitsstörung handelt, kann sehr unterschiedlich sein. Auch sehr unangenehme Dating-Trends wie Ghosting und Gaslighting stehen immer mehr im Mittelpunkt.
Deshalb wird die Diskussion rund um toxische Partnerschaften umso wichtiger. Zahlreiche Frauen und Männer erleben in ihrem Alltag psychischen oder auch physischen Missbrauch. Es kommt zu schweren Auseinandersetzungen, körperlichen Angriffen oder auch systematischen Untergrabungen des Selbstbewusstseins. Narzissmus spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle.
Ist der Partner oder die Partnerin ein Narzisst?
Narzisstinnen und Narzissten wirken im ersten Moment charmant und anziehend, erst später kann sich die Beziehung zum Alptraum entwickeln. Es handelt sich aber nicht nur um respektloses Verhalten, sondern eine tiefgreifende Persönlichkeitsstörung, mit oft schwer therapierbaren Ursachen. Auch beim Dating neigen Narzissten besonders häufig zum Ghosting. Sie treffen Frauen und Männer oft nur, um Bestätigung zu erfahren und lassen den anderen daraufhin wieder fallen. Es kommt nicht selten vor, dass sich besonders schöne Momente oder Tage mit emotionaler Kälte und einem abweisenden Verhalten abwechseln.
Die Beziehungsexpertin Erin Leonard hat kürzlich verraten, wie man Narzissten an nur drei Sätzen erkennen kann. Oft merkt man so schon beim Dating, woran man ist. Denn man kann besonders schnell in eine emotionale Abhängigkeit geraten, aus der man es anschließend nur noch mit aufwendigen Strategien und professioneller Hilfe wieder heraus schafft. Einer dieser Sätze heißt: „Es tut mir leid, dass du dich so fühlst.“ Was zuerst höflich klingt, soll eigentlich dazu führen, dass der Narzisst sein eigenes Handeln negiert und dem Partner in Konfliktsituationen das Gefühl gibt, er sei schuld oder würde sich das Problem nur einbilden.
Wer sich in einer toxischen Beziehung befindet, sollte unbedingt handeln
Der zweite Satz lautet: „Du scheinst Probleme mit Wut und Aggressionen zu haben.“ Der Narzisst versucht auch hier, das Licht auf den anderen zu lenken und dem Partner oder der Partnerin das Gefühl zu geben, sie sei das Problem. Er hat in seinen Augen alles richtig gemacht. Tatsächlich ist es dem "Aggressor" kaum möglich, sich selbst zu reflektieren. Die Persönlichkeitsstörung verhindert dies. Kontinuierliche Anschuldigungen führen dazu, dass das Opfer immer weiter an sich selbst und der eigenen Wahrnehmung zweifelt. Versucht man den Narzissten auf ein Problem anzusprechen, folgt schließlich der dritte Satz: „Du hast es ruiniert.“
Somit will derjenige dafür sorgen, dass man erneut völlig vergisst, worum es geht. Eine perfide Form des Gaslightings, bei der sämtliche Situationen rumgedreht werden. Der Narzisst oder die Narzisstin redet somit wochen- oder monatelang auf den Partner ein und verhält sich teilweise sogar dramatisch – bis sich der Partner irgendwann wirklich schuldig fühlt und sogar noch mehr für den Narzissten tut. Befindet man sich in einer toxischen Beziehung, sollte man sich nicht schämen, um Hilfe zu bitten. Oft werden Opfer durch geschickte Manipulationen von ihrem persönlichen Umfeld abgeschottet. Deshalb ist es umso wichtiger nach professioneller Hilfe zu fragen.