Oft wird in Deutschland darüber diskutiert, dass Beamte mehr Geld verdienen als normale Angestellte. Ein Beamtenstatus steht zudem für Sicherheit und Bodenständigkeit. Deshalb sind die Berufe dieser Kategorie auch besonders beliebt. Doch was zahlt sich tatsächlich aus und wer verdient mehr Geld im Laufe seines Lebens?
Eine Berechnung der Quirin Privatbank zeigt, wie die beruflichen Laufbahnen einer Beamtin und einer Angestellten im Vergleich performen und wem wirklich ein höheres Vermögen zuteilwird. Das Einstiegsgehalt der für die Rechnung erdachten Angestellten liegt bei 46.000 Euro pro Jahr, während die Beamtin im höheren Dienst sofort 53.451 Euro erhält.
Beamter oder Angestellter: So groß ist der Vermögens-Unterschied wirklich
Netto bleiben der Angestellten jedoch nur 28.647 Euro, während die Beamtin keinerlei Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge zahlen muss. Deshalb nimmt sie sofort 37.454 Euro netto ein. Zu Beginn der Karriere scheint der Beamtenstatus vorerst wesentlich attraktiver zu sein. Das ändert sich im Laufe der Jahre jedoch. Die Angestellte steigt mit 29 zur Teamleiterin auf und nimmt somit bereits 63.000 Euro brutto pro Jahr ein.
Mit einer privaten Krankenversicherung bleiben 37.219 Euro netto übrig. Die Beamtin erhielt eine Beförderung und kommt mittlerweile auf 38.997 Euro netto im Jahr. Bei der Modellrechnung wird davon ausgegangen, dass die Angestellte später zur Abteilungsleiterin aufsteigt und 68.838 netto einnimmt. Währenddessen steigt die Beamtin auch weiter auf, jedoch nicht so vorteilhaft wie die Frau, die in der Wirtschaft tätig ist. Ihr bleiben jährlich nur 53.933 Euro übrig.
Der Lebensabschnitt entscheidet über die Vorteile
Hier zeigt sich bereits, dass sich die Aufstiegsoptionen ab einem gewissen Punkt stark unterscheiden. Erst am Übergang zur Rente kommen sich die Laufbahnen immer näher und kreuzen sich an einer Stelle sogar. Im Alter von 85 Jahren hat die Beamtin 2,67 Millionen Euro netto eingenommen und die Angestellte 2,7 Millionen Euro. Somit stehen die beiden fast gleich da. Da Pensionen aber höher ausfallen, liegt im Alter wieder der Pluspunkt bei der Beamtin. Wenn sie noch älter wird als 85 Jahre, kann sie die Angestellte überholen. Das Ergebnis zeigt, dass es insbesondere auf die Lebensphase ankommt, in der man sich befindet.
Sie bestimmt, wer an seinem Arbeitsplatz tatsächlich die größten Vorteile genießt. „Wer Karriere in der Wirtschaft macht, hat durch hohe Leistungsbereitschaft die Möglichkeit, ein sehr gutes Einkommen zu erreichen. In der Mitte des Lebens kann sich ein leitender Angestellter auch mehr leisten als ein Beamter mit einer vergleichbaren Position. Das lebenslange Einkommen – das ist bei beiden Berufsgruppen aber fast gleich. Obwohl der persönliche Einsatz, und auch das eigene Risiko für einen Karriereknick in der freien Wirtschaft in der Regel größer ist“, erklärt Dennis Buchmann, Niederlassungsleiter der Quirin Privatbank in Hamburg.