Ein beliebter Hersteller von Babybrei ist insolvent. Geschäftsführer Tobias Gunzenhauser hat auf LinkedIn das Aus bekanntgegeben. In den vergangenen Wochen und Monaten sind immer mehr Unternehmen in Deutschland pleite gegangen. Nun trifft es einen beliebten Hersteller von Bio-Lebensmittel für Babys aus der Schweiz. Was das für Kunden bedeutet, erfährst du hier.
Yamo: Produkte fliegen bei Rewe, Edeka, DM und Müller raus
"Vielen Dank – Hasta la Vista, Baby!" heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Dort wurde der Babybrei vorgestellt, der mithilfe eines innovativen Herstellungsverfahrens entwickelt wurde. Dieses Verfahren ermöglicht es, das Püree unter Druck haltbar zu machen, wodurch mehr Vitamine erhalten bleiben sollen. Damit ist jetzt Schluss. Durch einen Rechtsstreit mit einem großen Marktführer geriet der Babybrei-Hersteller immer mehr unter Druck.
Die neue Hochdruckpasteurisation (HPP) stieß bei der Konkurrenz auf heftigen Widerstand. Traditionsunternehmen wie Hipp pasteurisieren ihre Babynahrung, ein Verfahren, bei dem Lebensmittel durch eine starke Hitzebehandlung mikrobiologisch stabilisiert werden. Der Marktführer Hipp zeigte sich 2021 gegenüber dem aufstrebenden Konkurrenten Yamo besonders wehrhaft. Zuerst richtete sich der Widerstand gegen einzelne Werbeversprechen von Yamo. Anschließend wurde sogar versucht, das HPP-Verfahren zu verbieten, da Yamo ein nicht zugelassenes Verfahren zur Herstellung seiner Produkte einsetze.
Trotz gewonnenem Rechtsstreit – Yamo nicht profitabel genug
Nach langem Rechtsstreit vor dem Landgericht Hamburg gewann Yamo schließlich und das PR-Desaster für Hipp wurde bundesweit zum Gesprächsthema. Diese positive Publicity nutzte Yamo geschickt, um bundesweit bekannt zu werden. Dennoch schrieb das Unternehmen weiterhin rote Zahlen, da es nicht in die Gewinnzone gelangte.
Yamo schreibt in einem LinkedIn-Beitrag: „Trotz unseres unermüdlichen Engagements und der enormen Unterstützung durch unsere Community erwies sich der Weg zur Rentabilität als schwieriger als erwartet. Trotz aller Bemühungen ist es uns nicht gelungen, die notwendigen Mittel aufzubringen, um unsere Reise fortzusetzen.“ Bisher waren die Produkte des Schweizer Start-ups bei großen deutschen Handelsketten wie Edeka, Rewe, DM und Müller erhältlich, doch bald werden sie dort nicht mehr in den Regalen stehen.