In Honduras fand kürzlich eine Beerdigung statt. Vilma Fuentes trauerte um ihren erst 14 Jahre alten Sohn – das dachte sie zumindest. Doch plötzlich kam durch einen einzigen Anruf alles ganz anders.
Am 15. Oktober wurde die Leiche eines Teenagers in La Entrada gefunden. Das Gesicht war zu diesem Zeitpunkt schwer entstellt und an dem leblosen Körper wurden zahlreiche Schusswunden in Kopf und Hals entdeckt. Auch eine Brandnarbe am Arm wurde gefunden, die dazu führte, dass die Familie des kleinen Osman Adonay Urbina glaubte, es handele sich um den 14-Jährigen.
"Ich bin am Leben, ich bin nicht tot."
Daraufhin betrachtete die Polizei den Fall als abgeschlossen und die Beerdigung wurde vorbereitet. Schließlich versammelte sich die ganze Familie um den Sarg und trauerte um Osman. Doch auf einmal klingelte das Telefon seiner Mutter. Die nahm ab und traute ihren Augen nicht. Auf dem Bildschirm war ihr Sohn zu sehen. „Wir waren überrascht, weil Freunde sagten: ‚Hier ist Osman‘. Ich dachte, es sei ein Scherz.“
Tatsächlich handelte es sich um den 14-Jährigen. Er war am Leben und es handelte sich um eine Verwechslung. Osman meldete sich per Videoanruf und erklärte, er befände sich an der Grenze zwischen Guatemala und Mexiko. „Ich bin hier an der Grenze. Ich bin am Leben, ich bin nicht tot.“ Er war einige Wochen zuvor losgereist, um die USA zu besuchen. Der Tote im Sarg ist ein anderer Junge namens Jimmy Sarmiento, der seit Tagen vermisst wurde. „Die Wahrheit ist, dass sie sich ähnlich sehen. Wir haben die Leiche gereinigt und betrauert, aber er war es nicht. Wir waren verwirrt, und die Polizei war es auch“, erklärte Vilma Fuentes.