Egal ob im Beruf, mit der Familie, in der Beziehung oder wegen der Gesundheit – Stress kann das gesamte Leben schwer belasten. Millionen Menschen leiden unter dem Druck des Alltags und sind sogar von psychischen oder physischen Folgen betroffen. Nicht selten kann andauernder Stress nämlich zu Depressionen, einem Burn-out oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Umso wichtiger werden die kleinen Auszeiten und Momente, die man für sich allein hat. Die Ruhe zwischendurch kann manchmal kleine Wunder bewirken. Was besonders gut hilft, sind Atemübungen. Die Harvard-Psychologin Lindsay Bira hat kürzlich über eine Technik gesprochen, die schon in 60 Sekunden wirkt.
Diese einfache Atemübung wirkt in 60 Sekunden
Es ist bereits bekannt, dass die Atmung großen Einfluss auf das vegetative Nervensystem hat. Je nachdem, wie schnell man atmet, laufen unterschiedliche Prozesse im Körper ab. Deshalb kommt es in besonders stressigen Situationen oder sogar während Panikattacken zur Hyperventilation. Atemübungen können für dauerhafte Ausgeglichenheit sorgen und vor allem sämtliche Organe mit dem nötigen Sauerstoff versorgen.
Für die einfache Übung von Lindsay Bira sollte man wie folgt vorgehen:
- Suche Dir einen ruhigen Ort, schließe die Augen und versuch, dich zu entspannen.
- Atme einmal langsam und tief ein.
- Versuche, diesen Atemzug für 60 Sekunden lang zu halten.
- Atme nun langsam wieder aus.
Wer es noch nicht sofort schafft, die vollen 60 Sekunden auszuhalten, kann sich auch langsam herantasten. Die Übung benötigt "dieselben Fähigkeiten, die jene Bereiche des Gehirns stärken, die uns ermöglichen, den Stress im Leben zu tolerieren", erklärt die Psychologin. Deshalb soll die Atemübung auch so effektiv sein. Allerdings sollten Menschen, die unter Asthma oder anderen Atemwegs-Erkrankungen leiden, von der Übung Abstand nehmen. Sie ist ausschließlich für Personen gedacht, die keinerlei Probleme mit der Atmung, den Bronchien oder der Lunge haben.
Bestimmte Personengruppen sollten auf die Technik verzichten
Auch Schwangere sollten lieber auf andere Entspannungstechniken zurückgreifen. Beispielsweise wird sehr häufig eine Übung empfohlen, bei der man beim Ein- und Ausatmen bis vier zählt. Man wiederholt diese Technik einige Male und verlängert das Ausatmen immer weiter, bis man irgendwann bis sieben zählt. Diese Methode wird auch von der Krankenversicherung Barmer empfohlen. Für den besten Effekt führt man sie 11 Minuten lang durch.