Kurz nachdem man das Corona-Vakzin des Herstellers AstraZeneca auf den Markt gebracht hatte, wurden schwerwiegende Nebenwirkungen in Form von Gehirnthrombosen bekannt. Mediziner aus Greifswald wollten der Sache auf den Grund gehen und herausfinden, wie es zu diesem Phänomen kommt.
Die seltenen, teilweise tödlich verlaufenden Sinusvenenthrombosen im Gehirn traten erstmals im März auf. Deutsche Wissenschaftler waren die ersten, die begannen zu forschen, weshalb es zu dieser Komplikation kam und vor allem, wie man sie effektiv behandeln kann. Linda Schönborn und Andreas Greinacher von der Universität Greifswald veröffentlichten nun laut dem „Focus“ eine Studie zu dem Thema im „New England Journal of Medicine“.
Die Mediziner entwickelten Behandlungsmethoden
Die Nebenwirkung tritt circa zwei Wochen nach Verabreichung des Impfstoffs auf. Dies sei typisch für eine Antikörperreaktion. Allerdings läuft diese bei den Patienten mit der Nebenwirkung falsch ab. Gewünscht ist ein Vorgehen des Antikörpers gegen das Spikeprotein des Corona-Virus. Bei den Vorfällen der Thrombose bildet der Körper Antikörper, die sich laut den Wissenschaftlern an die Blutplättchen binden. Dadurch klumpt das Blut und es bilden sich die besagten Gerinnsel.
Die Greifswalder Mediziner entwickelten nun Tests, mit denen Ärzte potenziell Betroffene früh genug versorgen können. „Durch eine schnelle Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten kann eine Vakzin induzierte thrombotische Thrombozytopenie häufig vermieden werden“, erklärt Greinacher. Auch eine spezielle Infusion kann die Leben der Patienten retten: „Während in den ersten Wochen noch mehr als die Hälfte der betroffenen Patienten verstorben ist, überleben jetzt 9 von 10 Patienten.“