Im Oktober teilte Gil Ofarim ein bewegendes Video auf seinem Instagram-Account. Er berichtete von einem antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Luxushotel. Zahlreiche Fans waren schockiert und der Skandal schlug in Deutschland hohe Wellen. Doch nun soll alles erfunden gewesen sein.
Ofarim behauptete damals, dass ihn ein Hotelangestellter aufgefordert hatte, seine Davidsternkette abzunehmen, wenn er einchecken wolle. Daraufhin verließ er wütend das Hotel. Der Mitarbeiter wies sämtliche Vorwürfe zurück. Sein Vorgesetzter schickte ihn vorerst in den Sonderurlaub. Die von Ofarim ausgelöste Antisemitismus-Debatte ging sogar so weit, dass sich mehrere Menschen vor dem Hotel versammelten und demonstrierten.
Ofarim wird Verleumdung vorgeworfen
Auf den Videos der Überwachungskameras fehlte jedoch die von Ofarim beschriebene Kette. Die Ermittler beschlossen die Situation nachzustellen, um herauszufinden, ob die Perspektive der Kamera eine freie Sicht auf Gils Kette nicht zuließ. Sechs Monate später wurde das Verfahren eingestellt, da sich nicht genügend Beweise gegen den Mitarbeiter finden ließen.
Stattdessen wurde nun Ofarim selbst angeklagt. Man wirft ihm falsche Verdächtigung sowie Verleumdung vor. Seine Geschichte soll erfunden gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Ofarim, seine Vorwürfe "wider besseren Wissens" bei der Polizei wiederholt zu haben. Ein Termin und der Austragungsort für das Hauptverfahren gegen den Musiker stehen noch aus.