Der Prozess rund um den Musiker Gil Ofarim und den Davidstern-Skandal hat eine überraschende Wende genommen. Am Dienstag legte der 41-Jährige ein Geständnis ab und erklärte, dass er sich sämtliche Anschuldigungen gegen das Leipziger Westin-Hotel nur ausgedacht habe.
Er beschuldigte einen Mitarbeiter, aufgrund seiner Davidsternkette antisemitisch beleidigt worden zu sein. Der Vorfall liegt schon zwei Jahre zurück. Damals kam es zwar tatsächlich zu einer Diskussion zwischen Gil Ofarim und den Mitarbeitern des Hotels, jedoch war der angebliche Antisemitismus-Skandal eine Lüge, wie der Musiker nun selbst bestätigte.
Diese Konsequenzen trägt Gil Ofarim nach dem Geständnis
Vor Gericht landete er, weil man die Story, die er auch in den sozialen Medien verbreitete, nicht nachweisen konnte und bereits annahm, dass er lügt. Das Verfahren wurde nach dem Geständnis vorläufig eingestellt. Doch welche Konsequenzen kommen nun auf den Sänger zu? Er muss unter anderem 10.000 Euro an die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen. Anschließend soll das Verfahren endgültig eingestellt werden. Allerdings soll er das Geld momentan nicht haben.
Es kommen aber noch weitere Zahlungen auf Gil Ofarim zu. Der Hotel-Mitarbeiter soll nämlich Schmerzensgeld erhalten. Wie hoch die Summe ausfallen wird, ist nicht öffentlich bekanntgegeben worden. Zudem ist unklar, welche Ansprüche das Hotel sonst noch stellen kann und wer die Prozesskosten tragen muss. Ofarim nutzte den sechsten Prozesstag außerdem, um sich bei dem Hotelmitarbeiter zu entschuldigen.