Anfang Mai wurde der erste Affenpocken-Ausbruch in Großbritannien gemeldet. Mittlerweile hat das Virus auch Deutschland erreicht. In der Bundesrepublik wurden bereits über 12 Fälle registriert. Die Erkrankung äußert sich durch einen Ausschlag, der sich vom Gesicht ausgehend auf sämtliche Körperteile ausbreitet und etwa fünf Tage anhält.
Optisch erinnert er an Windpocken oder Syphilis. Hinzu kommen grippeähnliche Symptome wie zum Beispiel Fieber, Erschöpfung, Kopf- und Gliederschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Das Virus kann durch engen Körperkontakt sowie durch eine Berührung des Ausschlags übertragen werden. Auch eine Infektion durch kontaminierte Gegenstände ist möglich. Tröpfcheninfektionen sind laut aktuellem Kenntnisstand deutlich seltener.
"In jüngster Zeit liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 3-6 %"
Die Stärke der Symptome hängt von der zirkulierenden Virusvariante ab. Meistens verläuft eine Infektion mild. Die westafrikanische Variante des Virus soll harmloser sein, während die zentralafrikanische Variante gefährlicher für den Menschen ist. Bei allen bisher analysierten Proben aus Deutschland handelt es sich um die westafrikanische Variante. „Affenpocken sind in der Regel eine selbstbegrenzte Krankheit mit einer Symptomdauer von 2 bis 4 Wochen. Schwere Fälle treten häufiger bei Kindern auf und hängen mit dem Ausmaß der Virusexposition, dem Gesundheitszustand des Patienten und der Art der Komplikationen zusammen. Eine zugrundeliegende Immunschwäche kann zu einem schlechteren Ausgang der Krankheit führen. Die Sterblichkeitsrate bei Affenpocken lag in der Vergangenheit in der Allgemeinbevölkerung zwischen 0 und 11 % und war bei Kleinkindern höher. In jüngster Zeit liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 3-6 %“, heißt es auf der Website der Weltgesundheitsorganisation.
Besonders gefährdet sind demnach kleine Kinder und immungeschwächte Personen. Am häufigsten anstecken tut sich jedoch eine bestimmte Personengruppe. Die meisten Affenpockenfälle kommen aktuewll bei homo- und bisexuellen Männern vor. Die Infizierten meldeten oft, dass sie erst kürzlich Sex mit einem anderen Mann hatten. "Wir empfehlen allen, die regelmäßig wechselnde Sexualpartner oder engen Kontakt mit Personen haben, die sie nicht kennen, sich zu melden, wenn sie einen Ausschlag bekommen", erklärte Dr. Susan Hopkins, leitende medizinische Beraterin der UK Health Security Agency (UKHSA).