Es gibt mehrere unterschiedliche Arten, wie Horrorfilme spannend gemacht werden. Einige Filmemacher schaffen sogenannte Jumpscares. Das sind Szenen, die erst eine spannungsgeladene Stimmung erzeugen und dann durch einen ruhigen Bildfluss und entsprechende Musik zur Beruhigung beim Zuschauer beitragen.
Fühlt der Kinogänger dann, dass der Protagonist in Sicherheit und die drohende Gefahr gebannt ist, tritt im allerletzten Moment doch noch das Schreckliche ein und die Bedrohungslage, die der Betrachter ursprünglich hatte, wird doch noch auf das Schrecklichste bestätigt.
Die andere Variante ist der Body-Horror. Hier geht es um möglichst krass entstellte Personen, die vom Anblick und Erscheinen her erschüttern und so einen surrealistischen und zusätzlich noch angsteinflößenden Eindruck hinterlassen sollen.
Eine große Rolle dazu spielt die Tatsache, dass negative menschliche Eigenschaften wie krankhafter Ehrgeiz und das rücksichtslose Streben nach Ruhm und Macht parallel zur Handlung meistens völlig überzeichnet dargestellt werden.
"Infinity Pool" verstört Zuschauer
Einer der wahren Meister dieses Body-Horrors ist David Cronenberg. Er hat mit seinen Horror-Meilensteinen wie „Die Fliege“ oder „Die Unzertrennlichen“ wahre Meisterwerke dieses Genres erschaffen. Die Szene, in der sich Jeff Goldblum mit einer Fliege kreuzt, blieb den Zuschauern sicher lange in Erinnerung. Seit einigen Jahren bemüht sich sein Sohn Brandon Cronenberg, in die großen Fußstapfen seines Vaters zu passen. Er brachte kürzlich mit dem Film „Infinity-Pool“ sehr expliziten Body-Horror in die Kinos.
Dabei hat er nicht nur die Regie übernommen, sondern auch das Drehbuch dazu geschrieben. Auch der Cast des Films kann sich durchaus sehen lassen. Unter anderem spielen Alexander Skarsgård und Mia Goth mit. Letztere hat schon in den Horrorstreifen „X“ und „Pearl“ gezeigt, was sie kann.
Im Plot fährt der Autor James Foster mit seiner Frau Em in den Urlaub zu einem luxuriösen Ferienresort und erlebt dort Entsetzliches, als sie auf Gabi treffen und diese sie dann in eine Welt voller Gewalt und Hedonismus führt.
Das war den US-Zensoren allerdings etwas zu entsetzlich, sodass sie die allerhärtesten Momente aus dem Kinofilm rausschnitten. Nun kommt der Film auf den deutschen Markt und siehe da: Hier darf direkt die ungekürzte Originalversion gezeigt werden. Eigentlich ungewöhnlich, denn unsere freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, kurz FSK, ist in der Regel sonst wesentlich strenger.
Der Film ist also im Handel ab sofort auf DVD oder BluRay erhältlich und, da es ja die ungeschnittene Version ist, muss man natürlich 18 Jahre alt sein. Wie der Streaming-Markt den Film verarbeitet und ob er auch da ungeschnitten gezeigt wird, müssen wir abwarten.