50-30-20 Regel: So baust du dir ein Vermögen auf

Sparen kann ganz schön schwierig sein, besonders in Zeiten, in denen unser Geld immer weniger Wert wird. Doch zum Glück muss guter Rat gar nicht teuer sind. Es gibt nämlich eine ziemlich simple Regel, mit der es dir trotz allem gelingen kann, jeden Monat ein wenig Geld zur Seite zu legen: Die 50-30-20 Regel. Was es damit auf sich hat und wie du diese Regel nutzen kannst, um langfristig Geld zu sparen und/oder deine Schulden zurückzuzahlen, erfährst du jetzt.

12.09.2022, 17:34 Uhr
50-30-20 Regel: So baust du dir ein Vermögen auf
Ekkasit Rakrotchit/shutterstock
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Was ist die 50-30-20 Regel beim Sparen?

Die 50-30-20 Regel ist eine ziemlich einfache und effektive Methode, wie du deine Finanzen in den Griff bekommen und jeden Monat ein wenig Geld sparen kannst. Gleichzeitig schaffst du es mit dieser Methode, Geld für ungeplante Anschaffungen, wie zum Beispiel eine neue Waschmaschine oder aber die drohende Nachzahlung bei den Nebenkosten, ebenfalls zur Seite zu legen. Das allein klingt schon ziemlich verlockend. Das große Plus dieser Regel besteht jedoch darin, dass sie einfach in der Anwendung ist. Ab jetzt sollte es also keine Ausrede mehr geben, warum du es nicht schaffst, Geld zu sparen. Beweis gefällig? Kurz gesagt funktioniert die 50-30-20 Regel so:
  1. 50 Prozent deines monatlichen Einkommens nutzt du für deinen Lebensbedarf, also Kosten wie Miete, Strom, Heizung, Telefon aber auch Einkäufe und Versicherungen.
  2. 30 Prozent deines Einkommens sind für geplante Anschaffungen reserviert. Ein größerer Urlaub oder auch ein neues E-Bike kannst du dir mit dieser Methode in einiger Zeit leisten.
  3. 20 Prozent deines Geldes solltest du sparen oder dafür nutzen, einen Kredit zurückzuzahlen.
Wenn du versuchst, dich an diese ziemlich einfache Regel zu halten, sollte es dir gelingen, deine Finanzen im Auge zu behalten. Noch dazu sparst du dir den Aufwand und Stress, dich mit jedem Posten auf deinem Kontoauszug im Einzelnen zu befassen. Die 50-30-20 Regel ist sozusagen eine einfache Faustregel für Personen, die Geld langfristig sparen (20 Prozent), sich aber gleichzeitig auch hin und wieder etwas gönnen möchten (30 Prozent).

Wie setzt sich die 50-30-20 Formel zusammen?

Schauen wir uns zum besseren Verständnis an, wie die 50-30-20 Regel konkret funktioniert. Die Formel gibt dir ein klares Gerüst, wie viel Prozent deines Einkommens du jeweils wofür nutzen solltest. Und Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Personen, die sich mit ihren persönlichen Finanzen beschäftigen, es eher schaffen, den Umgang mit Geld zu lernen, damit sparsamer zu leben und letztlich mehr finanzielle Unabhängigkeit erreichen. Die Methode ist also nicht nur für Menschen gemacht, die monatlich 4.000 Euro oder mehr zur Verfügung haben. Auch Personen mit einem kleinen Einkommen, wie Studierende oder Azubis, können mit der 50-30-20 Regel ihre Finanzen optimieren.

50 Prozent für Fixkosten

Wie in der kurzen Auflistung oben gesehen, wird bei der 50-30-20 Regel der Großteil des monatlichen Einkommens für deine Fixausgaben geblockt. Das ist auch äußerst vernünftig, denn die meisten von uns werden eben monatlich das meiste Geld für Miete, Nebenkosten, Handyrechnung und Versicherungen ausgeben. Macht also durchaus Sinn. Zu diesen fixen Kosten gehören natürlich auch andere Ausgaben für deinen Lebensunterhalt wie Lebensmittel und Drogerieartikel, Kosten für Haustiere und die Fahrkarte für die Bahn oder Benzin fürs Auto. Kurzum, die größten Ausgaben, die pro Monat auf dich zukommen, sollten im Idealfall mit 50 Prozent deines Einkommens bestritten werden. Das ist natürlich gerade für Studenten und Azubis gar nicht so einfach.

50-30-20 Regel: Spartipps für die Umsetzung

Doch nicht nur Studenten, auch einige Arbeitnehmer, die in einer Großstadt wie zum Beispiel München oder Frankfurt leben, haben Schwierigkeiten, mit der Hälfte ihres monatlichen Einkommens die größten Posten wie Miete, Nebenkosten und Lebensmittel zu bezahlen. Daher ein paar Tipps, wie du deine Ausgaben optimieren kannst:
  1. Haushaltsbuch führen: Tatsächlich beschränken sich die meisten von uns nicht nur auf diejenigen Ausgaben, die wir unbedingt brauchen. Auch der ein oder andere Impulskauf ist bei den meisten monatlich dabei. Andere gönnen sich morgens auf dem Weg zur Bahn einen Coffee to go – was natürlich auch Geld kostet, das du besser sparen könntest. Ein Haushaltsbuch klingt vielleicht zunächst etwas old school, kann dir aber dabei helfen, einen Überblick über all deine Ausgaben zu bekommen. Und wenn du diesen Überblick hast, entdeckst du mit Sicherheit den ein oder anderen Posten, den du einsparen kannst.
  2. Strukturiert einkaufen: Wer schon einmal hungrig einkaufen gegangen ist, kennt es: Plötzlich hat man eine ganze Menge Sachen im Einkaufswagen, die man gar nicht braucht. Das sind nicht nur unnötige Kalorien, man gibt auch viel mehr Geld aus, als geplant. Die Abhilfe: Mit einem Einkaufszettel einkaufen und wirklich nur das in den Wagen packen, was du auch wirklich brauchst. Am besten machst du dir einen Plan für die gesamte Woche – so kommst du nicht in Versuchung, zu viel zu kaufen. Das freut nicht nur deinen Geldbeutel.
  3. Energie sparen: Nicht erst ab Oktober, wenn die Versorger die hohen Energiepreise auf die Kunden umlegen können, solltest du möglichst sparsam mit Energie umgehen. Ein wenig kälter duschen, öfter mit dem Rad fahren oder gleich zu Fuß gehen und auf die Standby-Funktion an elektrischen Geräten verzichten, spart bares Geld. Und außerdem machst du damit etwas Gutes für die Umwelt. Im Netz gibt es noch viele weitere Tipps, was du tun kannst, um möglichst effektiv mit der zur Verfügung stehenden Energie umzugehen.
  4. Versicherungen checken: Den Deutschen wird gerne nachgesagt, dass sie einen Hang zu zu vielen Versicherungen haben. Gut möglich, dass auch du Policen hast, die du überhaupt nicht brauchst. Verschaff dir daher einen Überblick über deine aktuellen Versicherungen und lass dich beraten, auf welche du aktuell oder für einen gewissen Zeitraum verzichten kannst, um ein wenig Geld zu sparen. Auch hier gibt es online einige Angebote, die dir dabei helfen können. Überprüf jedoch vorab unbedingt, was dich der Versicherungscheck kosten würde.
 

30 Prozent für Freizeitgestaltung

Wenn man die 50-30-20 Regel strikt anwendet, sind 30 Prozent des Einkommens für Hobbys und Freizeit reserviert. Also für Ausgaben wie Fitnessstudio, Kino, Konzerte oder Essen gehen. Von diesem Geld darfst du dir also etwas gönnen. Umgekehrt heißt das aber auch, dass du genau bei diesem Posten ansetzen und sparen kannst. Wenn du nämlich schon weitaus mehr als die Hälfte deines Einkommens für Fixkosten aufwenden musst, kannst du bei diesen 30 Prozent das fehlende Geld rausholen. Denn: Auf Kino kann man verzichten, auf eine Wohnung jedoch nur selten. Du kannst daher statt 30 Prozent auch nur 15 Prozent für Freizeitausgaben verwenden und die übrigen 15 Prozent dafür nutzen, deine Fixkosten zu begleichen.  

20 Prozent zum Vermögensausbau

20 Prozent deines monatlichen Einkommens solltest du dagegen wenn möglich zum Vermögensaufbau oder dafür nutzen, deine Schulden zurückzuzahlen. Auch Azubis und Studenten haben monatlich ein paar Euro übrig, die sie zur Seite legen können – und bis zum Ende des Berufslebens kommt so einiges zusammen. Die richtige Anlagestrategie vorausgesetzt natürlich.  

50-30-20 Regel Erfahrungen und Alternativen

Im Netz liest man einige Erfahrungsberichte auch von Personen mit kleinem Einkommen, die mit der 50-30-20 Regel recht erfolgreich Geld sparen konnten. Das liegt vermutlich daran, dass sich die einzelnen Posten recht flexibel gestalten lassen. Wenn du einen Monat mal nicht so viel Geld zur Verfügung hast, sparst du bei dem Posten „Freizeitaktivitäten“. Wenn du wieder mehr Geld hast, gönnst du dir wieder mehr. Neben der 50-30-20 Regel gibt es noch weitere Regeln und Methoden, um Geld zu sparen, beispielsweise die Umschlagmethode, die 752-Regel oder die 10 Minuten 30 Tage Regel. Du sollest einfach mal ausprobieren, welche dieser Methoden am besten zu dir und zu deinem Lebensstil passt.