Cyberkriminelle sollen an über 487 Millionen Handynummern gelangt sein und diese nun zum Kauf im Darknet anbieten. Zwar sollen keine weiteren persönlichen Daten oder sogar private Nachrichten angeboten werden, dennoch dienen die Nummern als Grundlage für Betrugsmaschen.
Im Netz verbreitete sich kürzlich die Meldung, dass die Nummern als „WhatsApp-Leak“ verkauft werden. Es handelt sich jedoch um Telefonnummern, die bereits im Jahr 2021 durch ein Facebook-Datenleck abgegriffen werden konnten. WhatsApp bezog bereits Stellung und erklärte, es habe keinen Hacker-Angriff gegeben und sämtliche User-Daten seien sicher. Rechtsanwalt Christian Solmecke berichtet, er sei mit den Anbietern der Telefonnummern in Kontakt getreten und habe einige Hundert Datensätze zur Verfügung gestellt bekommen. “Offenbar haben Scherzbolde oder windige Betrüger sich das Facebook-Datenleck aus dem Darknet heruntergeladen, um viele Informationen (die nur bei Facebook verfügbar sind) gekürzt und schön verpackt als neues ‘WhatsApp-Datenleck’ angeboten“, erklärte Solmecke nach einer Überprüfung.
Betrugsmaschen kurz vor Weihnachten
Bei dem Datenleck aus dem Jahr 2021 konnten allerdings auch mehrere Millionen Telefonnummern abgegriffen werden, die man nun erneut anbietet. Betroffen waren Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer aus insgesamt 84 Ländern, darunter rund 6 Millionen Deutsche. Den erbeuteten Nummern werden schließlich falsche Gewinnspiele oder andere Links geschickt, die unter anderem auf die Bankdaten der Opfer abzielen.
Zudem geben sich die Täter als Verwandte oder Freunde in Not aus und bitten um Geld. Die Datensätze werden von den Hackern regelmäßig aktualisiert. Sie versuchen diese mit Kreditkarteninformationen und Mail-Adressen anzureichern. Deshalb wird nun insbesondere in der Weihnachtszeit vor Betrugsmaschen gewarnt. Verdächtige Nachrichten von unbekannten Nummern sollten sofort gelöscht werden.