2.000 Euro Rente: So viel muss man heute schon verdienen, um das Geld zu erhalten

Wer in Deutschland eine Rente in Höhe von mindestens 2.000 Euro brutto erhalten möchte, muss einige Bedingungen erfüllen. Wie man die eigene Rente berechnen kann und welche Faktoren sich kontinuierlich ändern.

22.02.2025, 11:16 Uhr
2.000 Euro Rente: So viel muss man heute schon verdienen, um das Geld zu erhalten
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2.000 Euro Rente pro Monat zu erhalten, klingt erstmal gar nicht so viel. Wenn man aber bedenkt, dass jeder fünfte Deutsche nach 45 Beitragsjahren lediglich 1.200 Euro monatlich auf dem Konto sieht, handelt es sich bereits um eine hohe Summe. Aber woher weiß man eigentlich, wie viel Geld man im Alter wirklich zu erwarten hat? Um als Rentner 2.000 Euro brutto zu erhalten, muss man schon heute eine bestimmte Summe überschreiten und natürlich genügend Rentenpunkte sammeln. Nur wenige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreichen dieses Ziel, denn man muss schon beim Einstieg ins Berufsleben über ein hohes Gehalt verfügen.

Im Optimalfall liegen die Bruttoeinnahmen schon zu Karrierebeginn bei mindestens 4.000 Euro, um sich später über ein volles Konto freuen zu dürfen. Doch es gibt noch viele weitere Faktoren, die die Rentenhöhe bestimmen. Dazu zählt auch die Frage, ob man die Höhe des Gehalts aufrechterhalten kann oder ob man zwischendurch arbeitslos ist. Theoretisch muss man sein Leben lang ein überdurchschnittliches Gehalt beziehen, um tatsächlich das Ziel zu erreichen.

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Um die eigene Rente berechnen zu können, wird eine bestimmte Formel genutzt

Entscheidend ist, dass man möglichst viele Entgeltpunkte sammelt. Je länger man einzahlt, desto mehr dieser Punkte kann man erhalten – selbst wenn man eine Zeit lang weniger verdient. Wenn das Gehalt dem exakten Durchschnittsverdienst der Deutschen entspricht, wird ein Rentenpunkt gutgeschrieben. Zur Berechnung wird die sogenannte "Rentenformel für die Altersrente" genutzt. Die monatliche Höhe setzt sich aus Entgeltpunkten, dem Zugangsfaktor, dem aktuellen Rentenwert und dem Rentenartfaktor zusammen. Zugangsfaktor und Artfaktor stehen im Normalfall beide bei dem Wert 1.

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Es handelt sich also um ein komplexes System, welches für jeden Beschäftigten individuell berechnet werden muss. Zudem spielt es eine Rolle, ob man in Ost- oder Westdeutschland lebt und wie sich die Inflation und das Lohnniveau entwickeln. Durchgehend muss das Gehalt über dem Durchschnitt liegen. Im Jahr 2023 lag dieser beispielsweise bei 43.142 Euro und im Jahr 2024 bei 45.358 Euro. Wer in diesen Jahren also zwischen 86.000 und 91.000 Euro brutto verdient hat, erhielt 2 Rentenpunkte und wer zum Beispiel nur zwischen 21.500 und 23.000 Euro eingenommen hat, konnte sich auch nur einen halben Entgeltpunkt sichern.

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2.000 Euro Bruttorente pro Monat erreichen nur die wenigsten Arbeitnehmer in Deutschland

Auch der Nachhaltigkeitsfaktor muss bedacht werden. „Steigt die Zahl der Rentner schneller als die Zahl der Beitragszahler, wirkt sich dies bei der Rentenanpassung dämpfend aus“, erklärt die Rentenversicherung. Bei einem bleibenden Durchschnittsgehalt von 45.358 Euro und nötigen 51 Entgeltpunkten, müsste man bei 45 Beitragsjahren mindestens rund 1,133 Punkte pro Jahr sammeln, was ein Bruttojahresgehalt von 51.390 Euro beziehungsweise 4.282 Euro pro Monat ergibt. Wenn der Betrag in diesem Jahr jedoch wieder ansteigt und das Gehalt verharrt, ändert sich auch die Rechnung entsprechend und es werden mehr Beitragsjahre nötig.

Die Rentenversicherung rechnet bereits mit einem Durchschnittsgehalt von 50.493 Euro für 2025. Dieser Wert wird allerdings erst zum Ende des Jahres 2026 endgültig bestätigt. Zudem steigt der Wert eines Rentenpunkts aktuell kontinuierlich an und beträgt momentan 39,32 Euro. Deshalb sind für 2000 Euro Wunschrente, die man durch den aktuellen Wert teilt, auch 51 Punkte nötig. Nutzt man für die Berechnung bereits das vorläufige Durchschnittsgehalt für 2025, sind bei 45 Beitragsjahren 4.767 Euro monatlich nötig, um bei gleichbleibenden Bedingungen eine Bruttorente in Höhe von 2.000 Euro zu erhalten. Eine spontane Gehaltserhöhung in Höhe von knapp 500 Euro erhalten aber wohl nur die wenigsten. Das System zeigt auch, dass eine exakte Bestimmung der Zahlungen in der Zukunft kaum möglich ist, da sich zu viele Faktoren stetig ändern. Je eher man also zusätzlich auf eine alternative Absicherung setzt, desto besser. Die Deutsche Rentenversicherung bietet zur persönlichen Berechnung einen Kalkulator an.