Das Jahr 2024 steht vor der Tür und die Versicherungen planen, wer wie viel für seine Kfz-Versicherung zahlen muss. Alle Fahrzeuge, die in der Bundesrepublik versichert sind, werden vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Typklassen-Einstufungen eingegliedert. Gemeinsam mit den Regionalklassen beeinflussen diese Einstufungen den Beitrag, den Autofahrer jährlich an ihre Versicherungsgesellschaft zu entrichten haben.
Diese Beiträge können fallen und steigen und daher ändert sich für 13 Millionen Autofahrer im kommenden Jahr ihr Beitragssatz. Auch hier gibt es nochmal Unterschiede, und zwar in der Haftpflichtversicherung, die jeder Fahrzeughalter bindend abschließen muss. Zusätzlich gibt es die optionalen Kaskoklassen, die man abschließen kann und die dazu da sind, Eigenschäden an seinem Auto mitzudecken. Andererseits können einige Modelle auch im Beitrag günstiger werden und so fallen auf die 13 Millionen Fahrzeuge insgesamt 7,4 Millionen, für die es mehr kosten wird und 5,4 Millionen, die etwas günstiger werden.
Für 7, 4 Millionen Fahrer wird es teurer
Für insgesamt 29,4 Millionen der zugelassenen Autos, und das ist die Mehrheit, ändert sich allerdings an ihren Beiträgen nichts. Die Änderungen selbst betragen in der Regel eine Stufe rauf oder runter und nur wenige Modelle haben stärkere Sprünge zu verzeichnen. Wie steht es um die Lieblingsmodelle der Deutschen? Das weiß das Vergleichsportal Verivox genauer. Wer einen Mercedes Benz C220 CDI besitzt, muss beispielsweise bald weniger zahlen.
Während die Teilkaskoversicherung in diesem Jahr noch 591,34 Euro kostete, sind 2024 nur noch 569,94 Euro fällig, heißt es in einer Modellrechnung. Das basiert auf der Annahme, dass es sich um einen 45-jährigen Fahrer mit Schadensfreiheitsklasse 5 und einer Fahrleistung von 12.000 Kilometern im Jahr handelt. Auch für den BMW X3 XDrive 20D, den Opel Corsa-D 1.2, sowie den Audi A6 Avant 2.0 TDI soll es um bis zu sechs Prozent günstiger werden.
Die Top-Gewinner der neuen Einstufung sind der FIAT PANDA 0.9 4X4, der Mercedes-Benz CLA 250, der Toyota RAV und der Toyota C-HR. Hier sinken die Preise um bis zu 28 Prozent. Laut dem ADAC kommen auch der Mercedes Benz CLA 180 Shooting Brake sowie der BMW 523I Touring günstiger davon. Richtig teuer wird hingegen die Versicherung für einen Toyota Prius Hybrid, den Audi Q5 | 3.0 / 50 TDI QUATTRO, den BMW M4 GTS, den Hyundai Tucson 1.6 und den Mercedes Benz GLC 250 Coupe 4Matic.
Kann man die Versicherung wechseln?
Die GDV ermittelt Haftpflichtbeiträge anhand der Leistungen für durch Unfälle geschädigte Unfallgegner und in der Kaskoklasse sind der Wert des Fahrzeugs und die Kosten für deren Instandsetzung von Belang. Das ist auch der Grund, weshalb so viele leistungsstarke SUVs in den hohen Typklassen zu finden sind. Ältere, schwächere Modelle oder Kleinwagen sind daher eher niedrig eingestuft. Insgesamt umfasst die Statistik der GDV rund 32.000 verschiedene Modelle mit deren Schadensbilanz aus den Jahren 2020 bis 2022.
Die Idee dahinter: Wird mit einem Automodell vergleichsweise wenig Schaden verursacht und hat es entsprechend auch geringere Reparaturkosten verursacht, so gelangt es in eine niedrigere Einstufung als bei solchen, bei denen die Aufwendungen höher sind. Mit anderen Worten: Ein Dacia ist günstiger zu reparieren als ein Porsche und daher günstiger eingestuft.
In der Ermittlung des tatsächlichen Beitragssatzes fließen aber noch weitere Faktoren ein. Individuelle Umstände, wie die jährliche Fahrleistung, das Vorhandensein einer Garage, das Fahrzeugalter, die Höhe der Selbstbeteiligung sowie insbesondere das unfallfreie Fahren in der Vergangenheit und das Alter des Fahrers beeinflussen den Beitrag erheblich. Doch kann man die Versicherung auch wechseln, wenn sie zu teuer wird?
Die gute Nachricht ist: „Wenn sich durch die Neueinstufung die Prämie erhöht, haben Autofahrer immer ein Sonderkündigungsrecht und können wechseln“, erklärt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Zuerst sollte man sich mit Hilfe eines Vergleichsportals nach einem neuen Anbieter umschauen und anschließend die alte Versicherung kündigen.